Bei schwülwarmem Sommerwetter und nur einem Ersatzspieler auf der Bank war bereits vor dem Anpfiff klar, dass dieses Testspiel eine echte Herausforderung werden würde. Doch gerade in den Ferienphasen ist es Gold wert, auf einen breiten Kader zurückgreifen zu können, um verschiedene Systeme und Spieler in der Praxis zu testen.

Die Partie begann im gewohnten 4-2-3-1-System, und unsere Mannschaft übernahm in den ersten 25 Minuten klar das Kommando. Der Gegner wurde konsequent zu langen Bällen gezwungen und konnte kaum für Entlastung sorgen. Folgerichtig gingen wir verdient mit 1:0 in Führung. Allerdings versäumten wir es, aus den sich bietenden Chancen und Halbchancen ein höheres Ergebnis zu machen – eine Schwäche, die sich später noch rächen sollte.

Der Ausgleichstreffer fiel nach einem unglücklich abgewehrten Ball – ein klassischer Abstauber brachte BW Alstedde zurück ins Spiel. Wie schon in Sölderholz war dieser Gegentreffer ein Bruch in unserem Spiel. Der Spielfluss ging verloren, der Stecker für die erste Halbzeit war gezogen.

In der zweiten Hälfte stellten wir auf ein 4-1-4-1 um, um mehr Druck im Zentrum zu erzeugen. Wir erzielten sogar einen Treffer, der allerdings nicht anerkannt wurde – warum, bleibt das Geheimnis des Schiedsrichters. Stattdessen kassierten wir durch eine Unachtsamkeit das 1:2 und wenig später ein unglückliches 1:3 nach einem Weitschuss. Ein einfaches „Fuß vor“ hätte vielleicht gereicht – doch diesmal waren wir nicht entschlossen genug.

Trotzdem zeigte die Mannschaft Moral: Der Anschlusstreffer zum 2:3 fiel verdient, und in den letzten fünf Minuten erspielten wir uns mehrere Gelegenheiten zum Ausgleich. Der Ball wollte an diesem Tag jedoch nicht mehr über die Linie.

Unterm Strich war es eine ärgerliche, aber lehrreiche Niederlage. Das Spiel hat deutlich gemacht, dass wir bis Ende August noch einige Baustellen zu bearbeiten haben, wenn wir in der Liga eine gute Rolle spielen wollen. Doch wir sind optimistisch – und verlieren lieber ein Testspiel, als später in den Pflichtspielen hinterherzulaufen. Frühform ist schön, aber wichtiger ist, dass wir zum Start der Saison bereit sind.